Mit der Ausstellung und einem historischen Schauspiel begeht der Bezirk Neukölln das 100. Jubiläum seines Namens
Nachdem Neukölln im vorigen Jahr den 650. Geburtstag Rixdorfs gefeiert hat, erinnert der Bezirk 2012 an einen weiteren einschneidenden Moment seiner Geschichte. Am 18. Januar 1912 beschlossen die Rixdorfer Stadtväter, den Namen ihrer Gemeinde in Neukölln zu ändern. Aus diesem Anlass werden Schauspieler der Berliner Companie, Bezirksverordneten-Vorsteher Jürgen Koglin und Kulturstadträtin Dr. Franziska Giffey in historische Kostüme schlüpfen und die kontroverse Debatte in der letzten Rixdorfer Stadtverordnetenversammlung im heutigen BVV-Saal nachstellen.
Die Ausstellung des Mobilen Museums beleuchtet die Hintergründe der damaligen Entscheidung: den schlechten Ruf Rixdorfs im Kaiserreich, die Interessen von Stadtplanern und Bauspekulanten, den kommunalen Klassenkampf zwischen bürgerlichem Magistrat und sozialdemokratischer Opposition. Da die Umbenennung 1912 über die Köpfe der Bevölkerung hinweg entschieden wurde, wendet sich das Museum Neukölln jetzt in einer Umfrage direkt an die Besucher. In der Ausstellung oder auf der Website des Museums Neukölln werden sie gefragt, welche Bedeutung für sie der Name Rixdorf weiterhin besitzt und welches Image sich heute mit dem Namen Neukölln verbindet. Manche Probleme der Imagepolitik zu Kaisers Zeiten könnten sich dabei als erstaunlich aktuell erweisen.
Rathaus Neukölln, Karl-Marx-Straße 83,
Die Ausstellung bleibt geöffnet bis 24. Februar 2012
Mo. – Fr. von 8 bis 20 Uhr