Dieser Gedenktag geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal, Patria, Minerva und Maria Teresa aus der Dominikanischen Republik. Wegen ihres politischen Widerstands und ihrer Untergrundaktivitäten gegen die brutale Trujillo-Diktatur, unter der die Dominikanische Republik
über 30 Jahre zu leiden hatte, wurden sie am 25. November 1960 vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet.
Nur eine Schwester überlebte: Dédè, die seither den Widerstand ihrer Schwestern lebendig hält. Der Mut der Mirabal-Schwestern gilt inzwischen als Symbol für Frauen weltweit, die nötige Kraft für das Eintreten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln.
Rund 20 Jahre später wird der 25. November ein internationaler Gedenktag: 1981, auf einem Treffen lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen würdigten die Teilnehmerinnen diese Frauen und riefen das Todesdatum der drei Frauen zum Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen aus. Seither wird der Tag genutzt, um das Ausmaß und die Formen der Gewalt gegen Frauen zu skandalisieren und um auf Erreichtes, aber auch Handlungsdefizite bei der Intervention gegen Gewalt aufmerksam zu machen.
Frauenprojekte, Vereine, Gewerkschaften, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Ministerien, Unternehmen und viele ehrenamtliche Frauen organisieren alljährlich um den 25. November eine Vielfalt von Veranstaltungen.
Seit 2004 initiiert die Landesarbeitsgemeinschaft der bezirklichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen jährlich zum Internationalen Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ am 25. November die berlinweite Öffentlichkeitskampagne „Gewalt kommt nicht in die Tüte – für ein Zuhause ohne Gewalt“ mit dem Anliegen, Bürgerinnen und Bürger für das Problem der häuslichen Gewalt zu sensibilisieren und zu mehr nachbarschaftlicher Aufmerksamkeit zu motivieren. Berliner Unternehmen engagieren sich und unterstützen die Kampagne u.v. auch die Neuköllner Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft mbH und die gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Neukölln eG.
In Neukölln konnte die Kampagne von Jahr zu Jahr erweitert werden und Neuköllner Unternehmen, Institutionen und Vereine für das Thema gewinnen, stets im Fokus, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam gegen häusliche Gewalt Stellung zu beziehen. Projekte wie das Türkisch-Deutsche Zentrum e.V. und EJF gAG/Deutsch Arabisches Zentrum engagieren sich seit Jahren und verteilen Tüten mit dem Aufdruck in türkischer Sprache „Aile içi siddete son – Schluss mit Gewalt in der Familie“ und auf Arabisch “Häusliche Gewalt zerstört die Familie und die Gesellschaft“ in Neuköllner Obst- und Gemüseläden, Supermärkten und auf den Neuköllner Wochenmärkten.