Am Donnerstag, den 7. Februar, jährt sich zum 8. Mal der Todestag von Hatun Sürücü. Sie wurde im Jahr 2005 in Tempelhof im Auftrag der Familie von ihrem Bruder erschossen. Die 23-Jährige hatte sich von ihrem Mann getrennt und lebte allein mit ihrem Sohn. Der Mord sollte die „Familienehre“ wieder herstellen. Diesen Donnerstag findet um 15 Uhr an der Ecke Oberlandstraße/ Oberland-garten eine Gedenkveranstaltung statt, zu der unter anderem Heroes, eine Initiative gegen Unterdrückung im Namen der Ehre einlädt und an der auch Innensenator Henkel teilnehmen wird.
Am heutigen Montag, 4. Februar, zeigt die Mädchen- und Frauenabteilung des Türkiyemspor e. V. einen Film über die Familie Sürücü im Südblock in der Kreuzberger Admiralstraße. Anschließend diskutieren verschiedene Podiumsgäste über die Identitätssuche Berliner Mädchen. Sie wollen gemeinsam nach Ansätzen suchen, ein positives und selbstbestimmtes Frauenbild zu schaffen, welches es Mädchen ermöglicht sich als Teil einer kulturellen, religiösen oder sonstigen Gemeinschaft zu fühlen.
Die Kriseneinrichtung Papatya bietet Mädchen und jungen Frauen Schutz, die von familiärer Gewalt oder Zwangsheirat betroffen sind. In Bedrohungs-situationen wird ihnen eine sichere Unterkunft gewährt. Ein interkulturelles Team aus kurdischen, türkischen und deutschen Sozialpädagoginnen und einer Psychologin betreut die Mädchen und jungen Frauen und hilft bei der Suche nach Lösungen. Betroffene können sich an den Mädchennotdienst
(Tel: 030-610063) oder per Email an beratung@papatya.org wenden.
Weitere Informationen unter: papatya.org (LF)
Gedenken an Hatun Sürücü
Wann: Donnerstag, 7. Februar, 15 Uhr
Wo: Ecke Oberlandstraße/Oberlandgarten, Tempelhof
Film über die Familie Sürücü und anschließende Podiumsdiskussion
Wann: Montag, 4. Februar, 18 Uhr
Wo: Südblock, Admiralstr. 1-2, Kreuzberg
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