Laut Integrationsindikatorenbericht hat sich die Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund verbessert

Der von Ministerin Maria Böhmer vorgelegte Bericht untersucht den Stand und den Verlauf der Integration in Deutschland von 2005 bis 2010. Zusammengestellt wurden Zahlen und Analysen zum Beispiel zu den Bereichen frühkindliche Bildung, Bildung, Ausbildung und Arbeitsmarktintegration. Außerdem wurde die interkulturelle Öffnung von Verwaltung und Gesundheitsdiensten sowie Fragen der sozialen Integration und der wirtschaftlichen Lebenssituation von Menschen mit Migrationshintergrund untersucht.
Der Bericht zeigt positive Trends bei Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund: Der Anteil der Jugendlichen mit Migrationshintergrund ohne Schulabschluss ging um 15 Prozent zurück. Des Weiteren wird deutlich, dass der Anteil der Personen ohne Schulabschluss in der zweiten Generation erheblich geringer ist (2010: 2,8 Prozent) als in der ersten Generation (5,7 Prozent) und fast eine Angleichung an die Gesamtbevölkerung (2,3 Prozent) stattgefunden hat. Anscheinend entscheidet nicht der Migrationshintergrund über die schulische Entwicklung: Wesentlicher Faktor ist vielmehr die soziale Herkunft der SchülerInnen. Ferner ist von erheblicher Bedeutung, ob die Umgangssprache in der Familie Deutsch ist. Trotz positiver Entwicklungen sind weiterhin Verbesserungen im Ausbildungsbereich nötig, denn mit einer Ausbildungsbeteiligungsquote von 13,1 Prozent bei den 15- bis unter 25-Jährigen nehmen junge MigrantInnen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung (16 Prozent) immer noch seltener an einer Berufsausbildung teil. Gleichzeitig nahm aber der Anteil der (ausländischen) Jugendlichen zu, die eine allgemeinbildende Schule mit der (Fach-)Hochschulreife verlassen (plus 28 Prozent gegenüber 2005).
Auch für den Arbeitsmarkt sind positive Trends zu beobachten: Die Erwerbslosenquote bei MigrantInnen sank deutlich von 18,1 Prozent im Jahr 2005 auf 11,8 Prozent im Jahr 2010. Sie lag damit aber immer noch deutlich über jener der Gesamtbevölkerung. Ein Problem stellt hier häufig die fehlende Anerkennung von im Ausland erworbenen beruflichen Qualifikationen und Abschlüssen dar. An diesem Punkt soll das kürzlich verabschiedete Anerkennungsgesetz greifen.
Der Bericht zeigt, dass MigrantInnen im öffentlichen Dienst  noch immer unterrepräsentiert sind. Positive Entwicklungen gibt es im pädagogischen Bereich: Der Anteil von ZuwanderInnen am Fachpersonal in Kindergärten und Grundschulen (plus 21 Prozent), weiterführenden Schulen (plus 27 Prozent) und Hochschulen (plus 8 Prozent) hat sich deutlich erhöht.
Barbara Thiele, ber-IT