Der Frauentreffpunkt Schmiede am Richardplatz besteht seit 1991 und ist fester Bestandteil der Neuköllner Fraueninfrastruktur.
Das Haus ist Treffpunkt, Weiterbildungsstätte und Beratungseinrichtung. Hier finden Ausstellungen, Seminare, Informationsveranstaltungen, Kulturfeste, Tagungen und Bildungsangebote statt. Alle Veranstaltungen nach dem Motto „von Frauen für Frauen“ haben hier einen festen Platz gefunden.
Dass der Frauentreffpunkt Schmiede vielen Frauen im Bezirk ans Herz gewachsen ist, belegen auch die Besucherinnen-Zahlen:
Allein 2013 haben 6.354 Frauen den Treffpunkt besucht (nachrichtlich erfragt im Büro der Gleichstellungsbeauftragten). Er ist weit über die Bezirksgrenzen hinweg bekannt.
Zurzeit herrscht eine starke Verunsicherung bezüglich der Zukunft.
Hintergrund ist der Beschluss des Bezirksamtes, keine bezirkseigenen Einrichtungen wie z.B. den Frauentreffpunkt als Einsatzorte für Maßnahmen des Jobcenters zur Verfügung zu stellen, um sich nicht dem Vorwurf der Leiharbeit auszusetzen. Demzufolge wies der Internationale Bund (IB) den im Frauentreffpunkt Schmiede tätigen FAV-Kräften (Förderung von Arbeitsverhältnissen) andere Einsatzorte zu.
Dem IB wurde daraufhin angeboten, das Haus zur Miete in eigener Regie als Frauentreffpunkt fortzuführen. Während der Angebotsprüfung durch den IB konnten nur sehr kurze befristete Nutzungsvereinbarungen mit den Kursleiterinnen geschlossen werden, da das Haus bei Übergabe vertragsfrei sein sollte. Leider entschlossen sich daraufhin etliche der 32 Kursleiterinnen aufgrund der Planungsunsicherheit, ihre Kurse anderenorts anzubieten. Der IB lehnte die Übernahme ab.
Trotz des Wegfalls der Maßnahme gelang es der Neuköllner Gleichstellungsbeauftragten Sylvia Edler, den Betrieb mit eingeschränkten Kursangeboten und Öffnungszeiten aufrecht zu erhalten.
Seit den 90er Jahren war es Auftrag und politischer Wille, die Fraueninfrastruktur in Neukölln zu stärken und für den Bezirk eine Beratungs- und Begegnungsstätte für Frauen zu schaffen.
Wir Frauen – Bürgerinnen und Mitarbeiterinnen aus den Neuköllner Frauen- und Mädchenprojekten – werden nicht auf diesen einzigartigen Ort für vielfältige Aktivitäten verzichten, der dringend gebraucht wird.
Wir fordern
- den Erhalt des Frauentreffpunkts Schmiede, bevorzugt unter der Regie eines Frauenträgers,
- eine Gleichbehandlung analog der Übertragung der Seniorenfreizeitstätten
oder - eine Aufstockung der Ressourcen der Neuköllner Gleichstellungsbeauftragten zur Fortführung des Frauentreffpunkts Schmiede, u. a. mit Personalstellen für den Servicebereich.
Claudia Cremer im Namen des Netzwerks Frauen in Neukölln
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Wenn Sie sich für den Erhalt des Frauentreffpunkt Schmiede einsetzen wollen, können Sie auf einer der überall in Neukölln ausliegenden Unterschriftenlisten unterschreiben, hier eine eigene Unterschriftenliste als PDF herunterladen oder die Petition online unterschreiben.