Das Netzwerk Frauen in Neukölln fordert:
Schluss mit der Ehrung für einen Urheber
ausgrenzender und menschenverachtender Ideologien.
Jahn war Militarist, Nationalist und Antidemokrat, Antisemit, Rassist und Antifeminist. Die Rolle von Frauen begrenzte er auf die „Schöpferin des häuslichen Glücks“. In seinen Turnverein wurden sie nicht aufgenommen.
Aufgrund einer Bürgerin-Anfrage des Netzwerks Frauen in Neukölln hat die BVV Neukölln am 24. Mai 2023 das Bezirksamt beauftragt, im Rahmen der Umgestaltung der Hasenheide ein Konzept zum Umgang mit dem „problematischen Denkmal“ von Jahn zu entwickeln.
„Die Entfernung des Denkmals darf kein Tabu sein“,
heißt es in dem BVV-Beschluss.
Als Initiatorin dieses Beschlusses organisiert das Netzwerk Frauen in Neukölln, ein Zusammenschluss von mehr als 70 Frauenprojekten, einen Protest-Tag in der Hasenheide vor dem Jahn-Denkmal.
Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852) organisierte ab 1811 regelmäßiges öffentliches Turnen in der Hasenheide. Dies diente unter der napoleonischen Besetzung Preußens zur militärischen Ertüchtigung junger Männer für den Kampf für das „deutsche Vaterland“ gegen Frankreich. 1848 distanzierte er sich von der Turnbewegung, weil sie ihm zu demokratisch war.
Das Denkmal für Jahn wurde zu Beginn des Kaiserreich 1872 in der Hasenheide errichtet. Turnvereine wollten an den Turnplatz erinnern, aber keine vier Metern hohe Jahn-Skulptur. Die Nazis versetzten das Jahn-Denkmal 1936 an den heutigen Standort und beseitigten den Turnplatz für Massenaufmärsche.
Auch heute berufen sich Nazis auf die Kampfsport-Ertüchtigung Jahns und seine völkische Deutschland verherrlichende Ideologie. Für rechte Gedankengut und seine Verherrlichung darf es keinen Platz in unserer Gesellschaft und im Stadtbild geben.
Das Netzwerk Frauen in Neukölln ruft alle auf:
Kommt zum Protest-Tag
am 31. August 2023 von 14-18 Uhr
in die Hasenheide zum Jahn-Denkmal
zu Kundgebung, Musik, Performance und Picknick