Stadtteilbibliothek Britz-Süd heißt jetzt „Margarete Kubicka Bibliothek“

Margarete-Kubicka-Bibliothek

Fotos: BA Nkn v.l.n.r.: Die Initiatoren Claudia Cremer, Claudia von Gelieu und Jürgen Schulte mit Bezirksstadträtin Karin Korte, Petra Kubicki und Kultursenator Dr. Klaus Lederer.

Gemeinsam mit dem Senator für Kultur und Europa, Dr. Klaus Lederer,
enthüllte Bildungsstadträtin Karin Korte am 02.09.2020 das neue Namensschild für die Britzer Stadtteilbibliothek.

Benennung von Neuköllner Bibliotheken nach verdienstvollen Neuköllner Frauen

Am 27.11. 2019 beschloss die Bezirksverordnetenversammlung Neukölln die
Benennung der bisher namenlosen Stadtteilbibliotheken in Britz, Rudow
und in der Gropiusstadt nach verdienstvollen Frauenpersönlichkeiten.

Jetzt wurde der BVV-Beschluss zuerst in Britz mit Leben erfüllt.
Bildungsstadträtin Karin Korte: „Ich freue mich sehr darüber, dass die beiden
Bürgerinitiativen ‚Netzwerk Frauen in Neukölln‘ und ‚Hufeisern gegen rechts‘ die Politik überzeugen konnten, diesen Beschluss zu fassen. Für mich war es
von Anfang an klar, dass dieses Vorhaben unbedingt umgesetzt werden
musste. Bibliotheken sind wichtige öffentliche Orte, an denen sich viele
Menschen treffen und somit hervorragend geeignet, an verdiente
Neuköllnerinnen zu erinnern.“

Margarete Kubicka – mutige Britzer Bürgerin und Künstlerin

Mit der Namensgebung „Margarete Kubicka Bibliothek“ ehrt der Bezirk
Neukölln eine mutige Britzer Bürgerin und Künstlerin aus der
Hufeisensiedlung.
Margarete Kubicka (1891 – 1984) war Lehrerin, Künstlerin und
Demokratin. Sowohl in den Kunstkämpfen ihrer Zeit, als auch in täglichen
Auseinandersetzungen ist sie für ihr humanistisches Weltbild
eingestanden.
1927 zog Margarete Kubicka mit ihrer Familie in die Hufeisensiedlung
nach Britz. Ihr Haus in der Onkel-Bräsig-Straße wurde in der Zeit des
Nationalsozialismus mehrfach von SA-Männern durchsucht. Trotz des hohen
Risikos versorgte sie polnische Zwangsarbeiter mit Informationen und
Lebensmitteln, versteckte von den Nationalsozialisten verbotene
Schriften und als „entartete Kunst“ bezichtigte Werke.
Als Mitglied mehrerer Künstlergruppen gründete sie unter anderem den
„Britzer Kreis“. Kubickas Werke spiegeln nicht nur die jeweiligen
zeitgeschichtlichen Themen wider, die für sie persönlich von Bedeutung
waren, sondern zeigen auch menschliches Werden, Denken und Handeln. Ihre
Bilder wurden in nationalen und internationalen Ausstellungen gezeigt.